Freitag, 27. April 2018

N° 14 Europa, das Neue Alte Haus, oder: zu mir oder zu dir? // N° 14 Europe, the New Old House, or: my place or yours?

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Oft wird im Zusammenhang mit Europa von „Partnerschaftlichen Beziehungen“ gesprochen, von Gemeinsamkeiten und „Freundschaften“.

Also könnte man diese Begriffe doch einmal hernehmen und sie in Kontext setzen zu dem, wie der Mensch an sich so „gestrickt“ ist…und das Projekt Europa unter diesen Gesichtspunkten beleuchten, - gewissermaßen spielerisch.

Fangen wir an mit dem Begriff der „Partnerschaftlichen Beziehung“:

in jeder Partnerschaft kommt man früher oder später an den Punkt, an dem die Frage im Raum steht ob man zusammen ziehen sollte. Entscheidet man sich dafür, so tut man in der Regel gut daran sich gemeinsam als Paar etwas Neues zu suchen, - eine Wohnung oder ein Haus, mit dem beide einverstanden sind. Tut man as nicht, sind die Schwierigkeiten vorprogrammiert, wenn einer zum anderen zieht. Im Grunde ist das einleuchtend und verständlich, denn die eigenen 4 Wände hat man nach seinen Vorstellungen gestaltet und organisiert, man hat Systeme etabliert, die auf die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse zu geschnitten sind, die funktionieren und Ordnung und Wohlgefühl generieren. Das Fazit: man ist Herr im eigenen Hause.

Kommt nun der Partner dazu, muß man mit seinen Ordnungen brechen, man muß vielerlei Kompromisse finden, damit ein anderes, fremdes System neben dem eigenen Fuß fassen kann…das schafft meist zahlreiche Reibungsflächen in einer Partnerschaft und stellt sie auf eine harte Probe. Einer von beiden muß lieb Gewonnenes aufgeben und quasi zur Seite rücken, der neu Einziehende ist dagegen gezwungen sich aus einer schwächeren Position heraus seinen Platz zu erkämpfen. Je nach dem wie alt und in ihren Gewohnheiten eingefahren die Partner sind, desto schwieriger wird es.

In Europa bewohnen die einzelnen Völker seit sehr langer Zeit ihr jeweils eigenes „altes Haus“. Es mag sein, dass sich die eine oder andere Grenze etwas verschoben hat, oder Staatsformen gewechselt haben, - aber es ist eben jenes „Haus“, das man kennt und sein eigen nennt. (Haarspalter können jetzt loslegen mit schimpfen). Mit den USA verhält es sich da ganz anders. Dort handelt es sich um eine gemeinsame neue Wohnung, weshalb es auch viel einfacher war so etwas wie die Vereinigten Staaten von Amerika zu schaffen, welche sowohl eine große Landesfläche, als auch sehr viele Einwohner umfassen.

Auf Grund dieser anderen Ausgangslage sollte das Konstrukt Europa anders behandelt und auch anders verhandelt werden…eher wie eine Siedlungs -  Gemeinschaft, in der jeder sein eigenes Haus, seine eigene Wohneinheit behalten kann so wie sie ist, mitsamt den ihr eigenen Organisationsformen und Eigenheiten. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft müssten sich dann nur auf kleinste gemeinsame Nenner einigen und jeder könnte weitestgehend Herr im eigenen Hause bleiben. Dreht es sich um gemeinsame Interessen innerhalb dieser Gemeinschaft oder nach außen hin, gelten verbindliche, gemeinsam gefundene Regeln, Gesetze, Vorgehensweisen. Man könnte hier noch mehr ins Detail gehen, aber ich denke das ist nicht notwendig um verständlich zu machen um was es mir geht. Auf jeden Fall würde dieses Modell eher der Gemütslage reiferer Partner entsprechen, die schon lange als Single gelebt haben und sich ihren Lebensraum entsprechend eingerichtet haben… Stellen Sie sich zum Beispiel vor, Sie wären auf einmal gezwungen ein geliebtes Möbelstück raus zu schmeißen dass Ihnen über viele Jahre ans Herz gewachsen ist, damit Platz ist für ein Möbel einer anderen Person (auch wenn es der Partner ist), - noch schlimmer, wenn Sie das Neue nicht einmal schön finden, sondern es Ihnen der sprichwörtliche „Dorn im Auge“ sein wird… Oder wenn Sie auf einmal gezwungen wären mittags statt abends warm zu essen, - oder umgekehrt, wie auch immer.

Wer würde leugnen dass persönliche Grenzen, eine „private Schutzzone“, oder Freiheit und Selbstbestimmungsrecht innerhalb eines definierten Lebensraumes in Freundschaften wie auch in Partnerschaften eine wichtige Rolle spielen und es absolut essenziell ist diese gegenseitig zu respektieren? Warum sollte das anders sein, wenn es sich um Nationen handelt, - die ja aus vielen einzelnen Personen bestehen? Noch dazu wenn es um Völker geht, die schon seit langer Zeit ein jeweiliges Land („Haus“) bewohnen.

Auch Gemeinsamkeiten lassen sich einfacher finden, wenn man sich seiner Eigenheiten bewusst ist und man diese auch leben und pflegen kann. Dann macht es umso mehr Freude sich auf anderes ein zu lassen, - diesem ebenfalls Raum zu geben.

Was mich bei der Behandlung dieses Themas in den Medien auch ärgert ist, dass immer Begriffe wie „Verlustängste“ oder „Befürchtungen“ oder „Sorgen der Bürger“ gebraucht werden, als würde es sich um Kleinkinder handeln. Dagegen ist so gut wie nie vom freien Willen die Rede und dem Recht darauf frei entscheiden zu dürfen wie man leben will, - auch als Nation.
 
 
BerylliumN 
 
 
 
 
N° 14 Europe, the New Old House, or: my place or yours?
 
 
When we hear about Europe in the media, we often hear terms like “partnership”, “common interests” or  “friendship”.
 
So I thought: how about taking these terms and applying normal context to them, like actual relationships between actual human beings, and then let’s see what happens?...some mechanisms might be conferrable.
 
Let’s start with “partnership” meaning the relationship between two grown-up persons. If it is not just a love-affair, there will sooner or later be the point where the question occurs wether to move in together. If the couple decides to start living together it’s highly recommendable to look for a new flat or a house, otherwise problems are inevitable. Why? Well, we are all creatures of habit...we like to stick to our once invented systems which we can rely on. This is understandable, for we organise our flat/house in a way which suits us best and meets our needs, we decorate it according to our liking, we are the boss in our own four walls and nobody else. And even if we forget about all of that when we are in love with somebody, - especially in the beginning, it is still there, hiding within us like a sleeping Grizzly Bear...and one day it will wake up and come out. Promise.
 
When a partner moves in with us we have to compromise, we must at least partially abandone our neat organisation and break our own rules we so comfortably lived with. We will have to give up beloved habits and if we are the “new” inhabitant, we will have to fight for our places and demands. Nobody honestly likes to do all that, right? Such an endevour isn’t easy for two sensible persons, - it’s a risky challenge and many relationships do not survive it. Can you imagine how it must be like for whole nations? Don’t say yes too quickly, - or that it is not a good analogy, for a nation consists of individuals.
 
In Europe the core of the old nations have each been living in their respective “houses” for a long time, some borders may have been shifted or reorganised, there have been wars and regimes, but until today it still is the “old house” of each nation. (Quibblers may start making noise now.) The USA is completely different, - early conquerors and immigrants started something which was a “new house” for everybody. There was no significant common legacy or history connected with the location. Everbody brought his own bit of traditions, habits, culture, expectations to the table and common denominators had to get sorted out. Nobody could claim significant habitual rights on anything. Natives didn’t count...but this is an other story. Because everybody moved in a “new house” it was more easy to define and create the United States with so many inhabitants and such a vast territory and make them one nation with one constitution which applies to everyone (more or less in reality, - but nevertheless).
 
On the other hand the different basis of Europe’s history requires a different approach, different negotiations, a more specific handling, - maybe more like a shared space, where every unit can keep its own “house” like it always had been, with its specific traditions and rules, its administrative structures, organisation and, last but not least its particularities.
 
The members of this community merely had to figure out the smallest common denominator of necessities to get along in a sensible way without trespassing the autonomy of a state. Only in case of common interests (e.g. enviromental issues, trade) of the community or foreign affairs are concerned, there should be binding rules, laws and proceedings which have been agreed upon by all members. I could be more specific about details here, but I think there’s no need for it to make my point.
Getting back to my example of the couple who decided to live together: if they are two people who had been living the life of a single for a long time and are not that young anymore, they are propably more settled in their ways and don’t want to let go beloved habits so easily, it is better for their relationship to have more mental and physical space of their own and keep as much sovereignity as possible. Imagine: what would it be like if you had to through out a piece of furniture which is very dear to you in order to make space for something you don’t like or even detest? Or if you were used to eat your main meal at lunch time and were now forced to eat it in the late evening? Things like that might be considered of minor importance but it adds up...
 
Who would deny that enough private space is essential in a relationship as well as in a friendship? I think we all need a  defined habitat where we feel at ease with our personal freedom and we find our right of self-determination untouched. Regarding to nations there’s not much of a difference I guess.
 
Also it is more easy to find things we have in common with others and are willing to share those things if we are conscious about our particularities and are allowed to live and foster them. Only then we are open to embrace new things, - give them room.
 
How this entire subject is dealt with in our media makes me angry, because they always talk about the citizen’s “fear of loss” or “feeling unsafe” or “the concerns of normal people”, as if we were frightened children who need to be soothed. Nobody ever mentions our free will and the right to decide how we want or prefer to live. – as a nation.
 
 
BerylliumN 
 
 
          
   
 

 

 

 

 

Freitag, 20. April 2018

N° 13 Männer und Grüner Tee // N° 13 Men and Green Tea

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Männer und Grüner Tee

 

Wenn man es beim Tee Kochen schafft das genau richtige Verhältnis zwischen der Menge der verwendeten Teeblätter, der Ziehzeit und der Wassertemperatur zu treffen kann eine Tasse grüner Tee ein Hochgenuss sein (schwarzer Tee übrigens auch).

Es klingt komplizierter als es ist, - der Erfolg kommt mit der Übung und je öfter man sich einen Tee zubereitet desto besser gelingt es. Man kriegt den Dreh raus und das Geschmackserlebnis das sich einem bietet wenn man es das erste Mal perfekt hinbekommt hinterlässt jedenfalls einen bleibenden Eindruck. Gerade bei grünem Tee von guter Qualität entfaltet sich ein einzigartiges Aroma, das zugleich schlicht und vielfältig ist, -  sozusagen komplex. Bei einem guten Bio-Sencha etwa hat man eine einfache, erdige Note, welche die Richtung vorgibt, gleichzeitig liegt eine edle Bitterkeit darüber, die erfrischt und die Sinne schärft. Als oberste Stufe der Geschmacks-Pyramide findet sich ein zarter Anklang von Meersalz und Meeresfrüchten, - etwas irgendwie algenhaftes, was einem besonders im Gedächtnis bleibt, weil es irritierend ist.

 
Diese Geschmacks-Symphonie veranlasst einen dazu sich immer wieder so einen Tee aufbrühen zu wollen. Dabei passiert es, dass man sich an irgendeinem Ort, beispielsweise im Auto oder bei einer Konferenz im Büro nichts sehnlicher wünscht als eine Tasse Tee. In solchen Momenten kann man sich an jedes Detail des Geschmacks und des frischen erdigen Geruchs erinnern und man schwebt für einige Augenblicke in einer anderen Welt.

Natürlich sollte man auch die wohltuenden körperlichen Auswirkungen dieses Getränks nicht vergessen: die leicht Kreislauf fördernde und Stimmungsaufhellende Wirkung. Zudem schärft und klärt ein Tässchen den Geist und man kann sich gut konzentrieren… Wenn ich mich nach einer Tasse solchen Tees ans Schlagzeug setze, sitzt jede Note und die Geschwindigkeit rollt wie von selbst, die Reaktionszeiten verkürzen sich. Und außerdem: ist es nicht ein schönes Wort, das ein fest verankertes, ebenso schönes Schriftbild abgibt?

 

TEE

 

Ok, - was hat das alles nun mit Männern zu tun? Nun, als ich im Auto saß, auf dem langen Rückweg von meinem Freund, kam mir wieder einmal so eine Tasse Tee in den Sinn…und unwillkürlich hat mein Gehirn eine nicht geplante Verknüpfung hergestellt und einen Vergleich gezogen zwischen dem Genuss von Tee und dem Gewinn aus zwischenmenschlichen Beziehungen (mit einem zwinkernden Auge). So etwas geschieht meist auf einer unbewussten Ebene in Sekundenbruchteilen und ist nicht wirklich steuerbar. Das Ergebnis: der grüne Tee hat im ultra-kurzen, ungefilterten Vergleich gewonnen. Retrospektiv habe ich mir folgendes dazu gedacht: so eine Tasse grünen Tee genießen bedeutet Gleichgewicht, Ruhe, Verlässlichkeit, unveräußerte Intimität mit den eigenen Sinnen. Dieses Erlebnis ist frei von komplizierten emotionalen Verwicklungen. Eine Tasse Tee kann man genießen ohne sich mit den Unwägbarkeiten menschlicher Launen und Befindlichkeiten auseinandersetzen zu müssen. Man kann genießen ohne Kritik, Gemecker, ohne Kompromisse eingehen zu müssen, ohne im Raum stehende Forderungen und Verhaltens-Codices. Dies alles kann man über zwischenmenschliche Beziehungen gemeinhin nicht sagen.

 

Eine Tasse Tee ist unverfälschter Genuss ohne Eintrübungen, schlicht, einfach und direkt. Welche Beziehung kann so etwas bieten?...Eine Beziehung ist alles mögliche andere, aber sicher kein unverfälschter Hochgenuss.

 

Vielleicht darf man dass nie erwarten und/oder verwechseln.. :-D

 

BerylliumN
 
 
 

 

 


Men and Green Tea
 
 
When I brew myself a green tea and I manage to get all the relevant relations exactly right: amount of tea leaves in the pot to brewing time to water temperature, the result can be a real treat of a tea! J It’s the same with black tea of course.
The tea making and its measurements sound more complicated than they really are, for the more often you do it and the more practising you get the more easy it will be. Finally you get the hang of it and you certainly will not forget the taste of the real thing, your first perfect cuppa!
Especially a high-quality green tea enroles a unique flavour which is in the same time multilayered and simple, - in other words: complex. If we take a quality organic sencha as an example, we will find a solid earth-like note taking the lead and giving a direction to the senses, simultaniously there is a sort of noble bitterness to it, which is refreshing and sharpens the focus of the mind. On top of the flavour-pyramide there’s a touch of sea salt, seafood and alga...this sticks in your memory, cause it’s  a bit confusing.
 
This symphony of flavours is slightly addictive and makes you want another cup... So it happens that you are innocently sitting somewhere, - in a car, at a meeting, anywhere and you find yourself longing for a decent cup of green tea. These are moments when you can remember every detail of the flavour and the fresh, earthy smell of the tea and you are gone to another dimension for a short time... ;-)
Of course we shouldn’t forget to mention the agreeable physical effects of the brew: the slight rising of the blood pressure and uplifting of the mood! It also improves our ability to concentrate and to make a focus on things. When I play the drums after I had a cup, it is easier to gain speed and keep a precise timing. The thein shortcuts the reaction-span between brain and limbs, I guess. And apart from that, - doesn’t the mere word give a wonderful, solid, balanced writing.
..?
 
 
 
TEA
 
 
Ok, so where do men come in here? Well, I once sat in my car, on the long way back from my boy-friend and I had one of these tea-remembering moments...there it was, the longing for a cup of green tea. And somehow my brain made connection to relationships...to men... It happened in a friction of a second and subconsciously that my mind made a comparison between the delight of green tea and the positive effects of a relationship...and...well, the tea won on this subconscious and rather short termed, instinctive level. When I tried to analyse it (half-seriously) afterwards, I came to the conclusion that a cup of perfect green tea provides a feeling og harmony, calmness and balance, also reliability and a kind of private intimacy with my own senses which has nothing to do with the rest of the world...and it’s truly unobserved. This delightful experience is free of complications and emotional entanglements. You can enjoy it without having to discuss this or that or get involved in moods and wishes of someone else. There will be no need to compromise on...well something, no need to endure nagging or judgement, no demandings on your behaviour. You can simply relax and enjoy... All of that things we can hardly find in a relationship, can we?
 
A relationship is something completely different, it’s anything but a simple, uncomplicated delight.
 
Maybe we shouldn’t expect it, - or mix these two things up.
 
 
 
BerylliumN




 
 
 
 
 

 

 

 

     

Sonntag, 8. April 2018

N° 12 101 Dinge, Die Ich Nicht Verstehe: "Bäume Machen Dreck" // "Trees Produce Dirt"

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…ja, - über diese Aussage meiner lieben Mitmenschen muß ich mich immer wieder wundern… Wenn ich an „Dreck“ denke, tauchen vor meinem inneren Auge sofort Bilder von Müll und Unrat auf, - weggeworfene Plastikbehälter etwa oder Tüten die im Gras der Grünstreifen entlang der Gehwege und Strassen liegen. Oder Bilder von S-Bahnsitzen mit Klecker-Flecken drauf oder gläserne Eingangstüren öffentlicher oder halböffentlicher Gebäude, die mit fettigen Fingerabdrücken oder Spucke und ähnlichem beschmiert sind. Oder unappetitliche öffentliche Toiletten in Bahnhöfen, Arbeitsplätzen, Zügen und so weiter und so fort. Aber Dreck und Bäume in einen direkten Zusammenhang zu setzen fällt mir schwer, - wenn man menschliche Beteiligung irgendwelcher Art ausschließt.

Über die Jahre meines Lebens auf dem Lande durfte ich lernen was damit gemeint ist: herab fallendes Laub, Blüten und/oder Teile von Zweigen, und der Dreck der Singvögel, die auf den entsprechenden Bäumen sitzen und von ihnen herab ihre Notdurft verrichten. ;-)

Wer diese merkwürdige Auffassung von „Dreck“ teilt, sorgt dafür dass der entsprechende Baum bald möglichst gefällt wird, oder erledigt dies höchst selbst und eigenhändig mit lärmender Motorsäge, die Wolken von (dreckigen) Abgasen ausstößt. Anschließend wird alles sauber an der Hauswand gestapelt und bei Zeiten im hauseigenen Ofen verbrannt, wobei (dreckiger) Feinstaub  und Asche entsteht.

Fragt man die Leute, die laut über den Dreck (Laub) und all die Arbeit (Laub) den die Bäume machen schimpfen, was sie denn jetzt so gerne tun würden oder so dringend zu erledigen hätten, wenn sie nicht all den Dreck zusammen fegen müssten, bekommt man fast immer einen fragenden Blick oder ratloses Achsel zucken zur Antwort….Man weiß es nicht so genau…

Manchmal gewinnt man sogar den Eindruck der Typus „Motorsägenmensch“ lebt in ständiger Angst vor Bäumen: es könnten Äste herunterfallen und einen arglosen Passanten böswillig erschlagen, - was mit ein wenig Wartung und Pflege durch Profis vermieden werden kann. Oder die Bäume könnten die Wurzeln in die Hand nehmen und angreifen, sich sodann rücksichtslos suizidal auf die nahe gelegenen Häuser stürzen und sie damit beschädigen. Sachliche Argumente helfen da wenig bis gar nichts…wer kann schon wissen was in einem Baum vor sich geht?… und wer weiß, vielleicht fegt ja bald ein Tornado vom Ausmaß derer, die man vom Pazifik kennt demnächst auch durch Bayern? Und dann?

Wer weiß wie viele Bäume dieser speziellen Definition von Dreck schon zum Opfer gefallen sind?

 

R.I.P
 
 
BerylliumN                      
 
 
 
N° 12  101 Things I Don’t Understand:
 
„Trees Produce Dirt“
 
…yes, - I often muse about this particular conclusion of my beloved fellow men… Usually I associate other things with the word “dirt”, things like waste, things like plastic cans and bags at the side of a road or a pavement, things like filthy seats in public transport with blots on it, or glass fronts with greasy hand prints and/or spit on it. Also soiled public toilets come to mind, on trains, train stations, car parks, etc... But to put dirt and trees together is kind of hard for me.
 
Well, since I’ve been living on the country side for several years now, I finally got a clue: people regard fallen leaves, sprouts, blossoms, twigs and the droppings of birds resting in the trees as “dirt”. Who ever shares this bizarre attitude will take care that the tree is cut down as soon as possible, even if the person has to take things into his or her own hands...with a noisy motor saw emitting clouds of (dirty) carbon dioxide. The wood of the cut tree is going to be piled up neatly at the side of the house and after some time it ends up burning in the furnace, emitting (dirty) respirable dust and produce ashes.
 
I tried to ask those people who were complaining about all the dirt (fallen leaves) and the loads of work the trees are causing (sweeping fallen leaves), what they would rather do in the moment or wanted to accomplish right now, if they needn’t get rid off all the tree-dirt. The answer I usually got was a puzzled look and a shrug...who knows?...er....?
 
Sometimes I got the impression the “motor saw – type” of person is also living in constant fear of trees: trunks might fall down and struck innocent passers by, - which of course could easily be avoided with professional maintenance, or the trees might grab their roots, go for it and attack humans, or throw themselves in a suicidal and malicious attempt onto human dwellings...I mean...who can say what a tree might be up to??! And anyhow, - maybe there is going to be a tornado the size of those devastating the Pacific Isles in Bavaria soon? And what then, eh?!
 
And who knows how many trees have already fallen victim to this specific definition of “dirt”?
 
Well I don’t...
 
R.I.P      L
 
BerylliumN